24. September 2024
Mit Erfahrung weicht anfängliche Disziplin dem anstrengungslosen Bedürfnis ganz zu sein und schlussendlich der Ergriffenheit von Ganz-sein.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, September 2024
Kennst du die Ergriffenheit, welche der Klang eines Instrumentes mit sich bringt? Nun, bei uns zeigt sie sich zum Beispiel mit dem Erklingen einer Band „Bag Pipes and Drums“ (Dudelsack-Band). Speziell, aber so ist es nun mal. Und es gibt noch weitere, wie der Naturklang eines Alphorns, ein vibrierendes Trompetensolo, die markdurchdringende Bass-Line einer Heavy-Metallband oder der Klang des Gefangenenchors in Verdis Oper Nabucco. Nimm was du willst, die Hauptsache es zeigt sich diese Ergriffenheit.
Und nun stell dir vor, dass du dieses Instrument mit seinem ergreifenden Klang spielst oder du in diesem Chor mit seinem ergreifenden Klang singst. Plötzlich ist da nur noch ergreifendes Spielen oder Singen! Der Spieler oder Sänger ging vergessen oder er ist einfach Ausdruck dieser Ergriffenheit! Diese Art ein Instrument zu spielen oder zu singen, erfordert keine Disziplin. Es spielt oder singt und das Spielen oder Singen ist ein Bedürfnis ohne Anstrengung. Letztlich weicht sogar das Bedürfnis. Da ist einfach ergreifendes Spielen oder Singen. Dies ist die Meisterschaft.
Dazu ist aber anfänglich sehr wohl Disziplin erforderlich. Doch weicht sie mit der Erfahrung von Ergriffenheit dem anstrengungslosen Bedürfnis nach dieser Ergriffenheit. Und letztlich bleibt schlicht das ergreifende Spielen/Singen.
Und genauso ist es bei der Sitz- und Gehmeditation. Anfänglich sind Übungszeiten und die Disziplin unabdingbar. Doch weicht sie mit der Erfahrung von Ganzheit dem anstrengungslosen Bedürfnis ganz zu sein. Und schlussendlich weicht auch das Bedürfnis. Da ist einfach die Ergriffenheit ganz zu sein.
Gelegentlich erhöht sich der Schwierigkeitsgrad durch die Umstände des Lebens genauso, wie wenn ein technisch schwierigeres Musikstück zu üben ist. In diesen Momenten kann Disziplin vorübergehend wieder in den Vordergrund rücken. Doch durch Übung wird auch diese Disziplin wieder der Ergriffenheit von Ganz-sein weichen oder es zeigt sich Disziplin zusammen mit diesem ergreifenden Ganz-sein. Willkommen lebendes Ganz-sein.
10. September 2024
Verliere dich vollständig an die Weite – und nichts geht verloren!
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, September 2024
Schon wieder eine unfassbare Aussage! „Verliere dich vollständig an die Weite – und nichts geht verloren!“ Nun, etwas Aufregung schadet nichts. Nach dem Abklingen der Aufregung ist es hellwach. Und genau darum geht es: Hellwach sein, indem kein einzelnes Staubkorn die Klarheit trübt. Und mentale Staubkörner entstehen durch das Festhalten an Einzelteilchen. Anstelle des Hellwach-sein tritt so die Trübe, verursacht durch den Blick auf das Festgehaltene.
Die Lösung liegt aber nicht darin, das Festgehaltene zu eliminieren. Vielmehr geht es darum, das Festhalten loszulassen. Denjenigen zu verlieren, der dieses Festhalten verursacht. Und das ist das Ich, welches nicht wirklich existiert. Erkennst du dein Ich als eine illusorische Konstruktion, zerfällt der Festhaltende und mit ihm das Festhalten. Und ohne diese sind Staubkörner nicht wahrnehmbar, zumindest nicht als Einzelteile.
Mach es wie die Pusteblume! Verliere dein Ich, welches es nie wirklich gegeben hat, den Fokuspunkt an einem Ort. Dann spürt sich dieses Weit-sein. Dann sind die Einzelteile überall. Und im Überall geht nichts verloren. Riesige Freude! Geheilt von diesem nicht wirklichen Ich bleibt nichts als riesige Freude.
27. August 2024
Es kommt nicht so sehr darauf an, wie lange du lebst, sondern was eine Tasse Kaffee ist.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, August 2024
Wir gehen in unserer Routine davon aus, dass eine Tasse Kaffee materiell ist. Materiell bedeutet gemäss dieser Routine, dass wir eine Vorstellung von einem stofflichen Objekt haben. Stoffliche Vorstellung bedeutet wiederum, es steht vor mir, also meinem Ich gegenüber. Natürlich schmerzt es gewaltig, wenn du am heissen Kaffee deine Zunge verbrennst. Es geht nicht darum, dies zu leugnen. Sonst musst du nur deine Zunge in einen frisch gebrauten Cappuccino stecken und die Lüge ist sofort enttarnt!
Das Problem ist, dass wir bei dieser und allen anderen Erfahrungen in der Regel sofort eine Ich-Identifikation haben, welche diese Erfahrungen macht und ihnen gegenübersteht. Doch was ist, wenn die Identifikation mit diesem Ich ausbleibt? In diesem Fall ist da ein Erfahren als das Gesamte, bestehend aus heissem Kaffee, Zunge, Empfindung von Schmerz und noch viel mehr. Und dieses sich-Erfahren als das Gesamte ist keine stoffliche Vorstellung, sonst wäre es kein Erfahren als das Gesamte.
Insofern ist ein Kaffee zwar materiell im Sinne seiner Wirkung. Wenn dir jemand einen Kaffee vor die Nase hält, ist es selbstverständlich ein Kaffee. Ebenso ist deine Zunge materiell. Aber ohne Ich-Identifikation erfährst du dich viel tiefer als die Gesamtheit. Und das ist keine stoffliche Erfahrung. Und wer dies mit Dissoziation gleichsetzt, ist noch nicht angekommen. Denn du bist das Ganze, auch das, von dem du dich bei einer Dissoziation dissoziieren möchtest.
Alles, was die Hände anfassen, kannst du stofflich betrachten oder es ist ein unstoffliches Betrachten. Beim Gehen kannst du stofflich gehen oder es ist unstoffliches Gehen. Überall wohin es geht, kannst du es stofflich begehen oder es ist ein unstoffliches Begehen. Willkommen im Gewahrsein als das Gesamte. Da ist Liebe!
12. August 2024
Alles ist jetzt und ganz jungfräulich. Dann, wenn Bewusstsein sich selbst wahrnimmt, so verweilt.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, August 2024
Aus einer Schnaps-Idee am 1. August – besser gesagt, aus einer Grappa-Idee – entstand etwas ganz Wunderbares. Ein historischer Brunnen direkt neben unserem Garten im Ticino, welcher seit Jahren kein Wasser mehr führte, entpuppte sich als ganz wunderbarer Jungbrunnen. In Calonico galt die Ansicht, dass er defekt sei und deshalb nicht in Betrieb genommen werden könne. So fragten wir spät abends den Brunnenmeister der Wasserversorgung per E-Mail nach den Gründen des Defekts. Und was dann geschah, war eine grosse Überraschung. Am nächsten Morgen um 08.00 wurden wir von Arbeitsgeräuschen bei unserem Haus aus dem Schlaf gerüttelt. Da war der Brunnenmeister, welcher alles genau inspizierte. Diese Reaktionsgeschwindigkeit war unglaublich.
Und wenn man die Mentalität im Ticino kennt, dann war das „un razzo“ . Nach 1 ½ Stunden Arbeit verkündete der Brunnenmeister mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass das Wasser wieder fliesse. Und die Wasserqualität sei die allerbeste. Um das unter Beweis zu stellen, begab er sich zum Hahn und genehmigte sich einen grossen Schluck. Dann rieb er sich den Bauch und meinte: „Una fontana di giovinezza!“ Auf Deutsch: „Ein Jungbrunnen!“ So sprudelte es, als ob es nie anders gewesen wäre. Schon bald stellten sich die ersten Badegäste an.
Frisches kühles Bergwasser! Ein kurzes Bad, und der Kopf weicht dem Körper. Und leer von Gedanken? Na ja, probiere es aus! Bongiorno Bewusstheits-Bewusstsein! Das ist, was die Welt ist. Das ist, was sich alternativ zum zerstörerischen Wachstums-Bewusstsein zeigt.
25. Juni 2024
Freiheit ist nicht durch das Ablegen von Fesseln zu erreichen. Freiheit liegt im Erkennen der Weite.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Juni 2024
Fesseln sind lediglich Schäume im strahlenden Weit. Somit haben Sie keine wirkliche Existenz und Erkenntnis kann sie mühelos durchdringen. Oder verhindert der Schaum etwa dein Baden? Ganz bestimmt nicht!
Das Ablegen von Fesseln führt nur dazu, dass sich neue Fesseln zeigen. Oder das Ablegen der Fessel wird selber zu Fessel. Fesseln dürfen sein! So zahllos sie auch immer erscheinen, haben sie dennoch keine Existenz. Tiefes Entspannen lässt dies Erkennen. Was bleibt ist das strahlende Weit, wo alle Gegensätze niemals existiert haben und Fesseln lediglich als unwirkliches Schäumen erscheinen.
Unwirkliches Schäumen ist bereits die Freiheit. So gesehen sind die Fesseln bereits die Freiheit.
11. Juni 2024
Ein vorhangloses Leben ist ein Leben weder vor noch hinter dem Vorhang.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Juni 2024
Möchtest du hinter den Vorhang der Lebenserscheinungen blicken? So quasi den Urgrund aller Erscheinungen, das Gottesdasein, das Licht aller Lichter, das Dao, den Buddha wahrnehmen? Holdrio!! Welch schöner Ruf dich da erreicht hat. Doch ist dies nicht möglich, während es gleichzeitig schon vollbracht ist. Wie bitte soll das gehen? Etwas das nicht möglich ist, ist schon vollbracht?
Wenn du die Lebenserscheinungen, also deine Arbeit, dein Essen, dein Lieben, dein Wütend-sein und alle die anderen Dinge als etwas betrachtest, hinter oder vor die du blicken sollst, dann machst du sie zu einem Vorhang. Es ist nicht möglich, diesen zu überwinden, denn diese Dinge existieren. Sie können nicht verschwinden. Erkennst du aber deine Arbeit, dein Essen, dein Lieben, dein Wütend-sein und alle die anderen Dinge als das, was sie wirklich sind, so gibt es keinen Vorhang. Er war nie da. Das Fenster ist vorhanglos und klar. Heilung von allem ist geschehen.
Was sind also deine Arbeit, dein Essen, dein Lieben, dein Wütend-sein und all die anderen Dinge? Nimm hellwach genau wahr und es beginnt zu summen. Nicht im wörtlichen Sinn von summen, aber dennoch! Genaues wahrnehmen, wird durch Meditation möglich. Wenn du also den Ruf des vorhanglosen Lebens verspürst, dann mach die Meditation zur zentralen Praxis deines Lebens. Bereits Buddha sagte: «Die Meditation ist der Königsweg!» Anfänglich vielleicht als Methode, schlussendlich aber als immerwährende Betrachtungs- und Erfahrensweise.
Gelegentliches schwärmerisches oder esoterisches Entspannungs-Gesäusel reicht nicht. Und das Meditieren zusammen mit Gleichgesinnten erleichtert so einiges. Deshalb meditiere, bis die Meditation in Fleisch und Blut übergeht. So wird dein Altern, dein sonstiger Hindernislauf genauso wie ein feiner Grappa und leckere Gnocchi Gorgonzola oder Pesto zum höchsten Wohlgenuss.
28. Mai 2024
Du kannst dein „Ich“ betrachten und sogar zuschauen, wie du dein „Ich“ betrachtest. Deshalb bist du nicht dein Ich.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Mai 2024
Gern schenken wir euch erneut eine geistige Turnübung. Wer turnt, ist lebendig. Deshalb: Du kannst nicht sein, was du betrachtest. Die Frage ist also, was warst du, bevor dein Ich geboren wurde? Im ZEN-Buddhismus gibt es dafür eine ähnliche Frage: Wer warst du, bevor deine Eltern geboren wurden?
Beide Fragen kannst du nicht mit dem Verstand beantworten. Es würde bei Spekulationen und bei Kontroversen bleiben, welche auf unterschiedlichen Erfahrungshintergründen basieren. Was bleibt, wenn nicht der Verstand, um diese Fragen zu ergründen?
Es bleibt das stille Zuschauen. Und ganz sanft immer mehr oder plötzlich auf einmal ist das Wahrnehmen, das Einzige was ist und du bist.
Willkommen, liebe Urahne, lieber Urahn.
15. Mai 2024
Die Lokalmatadorin, der Lokalmatador beherrscht das Momentum und erfährt sich so gestorben als quick-fideler Spiegel aller Dinge.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Mai 2024
Der Lokal-Matador, die Lokal-Matadorin ist weder Platzhirsch noch Regionalkönigin.
Platzhirsche und Regionalköniginnen sind aufgeblasen, weil sie sich als eine Funktion von etwas sehen. Insofern sind die meisten von uns irgendwo Platzhirsche und Regionalköniginnen.
Der Lokal-Matador, die Lokal-Matadorin hingegen lässt Luft ab, sieht sich nicht als Funktion von etwas und wird so zum mikrokleinsten Reich, als das er/sie handelt. Es handelt so quasi von innen heraus. Und da dieses Innen nicht wirklich beschreibbar ist, sterben Platzhirsch und Regionalkönigin. Und mit ihnen stirbt jede Funktion, obwohl sie weiter geschehen. Einfach als Geschichten, eines/einer unbekannt Handelnden, der/die du bist.
Willkommen, quick—fideler Spiegel aller Dinge!
1. Mai 2024
All-Eins-Sein ist ohne Gegensätze, sonst ist es nicht All-Eins.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Mai 2024
Doch, was kann ohne Gegensätze sein? Das Konkrete, Formhafte hat immer einen Gegensatz. Geht es also um das Nicht-Konkrete?
Nur das Nicht-Konkrete kann gegensatzlos sein. Erlebe dein Dasein als das Nicht-Konkrete. Das ist Lebendigkeit! Nicht fassbar und dennoch spürbar. So „explodieren“ alle konkreten Formen in ihre riesige Dimension des unfassbar Schönen. Dabei geht es nicht um Wünsche und Luftschlösser. Denn diese sind auch konkret! Konkrete Vorstellungen in Gedanken!
Willkommen Schönheit, welche alle Wünsche, Luftschlösser und Dimensionen übersteigt.
2. April 2024
So richtig sprachlos zeigt sich das ganze Wunder.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, April 2024
Einige Ereignisse machen im Moment so richtig sprachlos. Nicht wissen, was antworten! Nicht wissen, wie reagieren! Nicht wissen, wie erklären! Nicht wissen!
Nicht wissen bedeutet abgeben, hingeben. Das ist nicht das Gleiche wie aufgeben. Abgeben und hingeben heisst anvertrauen. Aufgeben geschieht im Misstrauen.
Doch wem soll ich mich anvertrauen? Auch das kannst du nicht wissen. Vertraue dich entsprechend dem Nicht-Wissen an. Dann beginnt es leicht zu summen! Du wirst es erkennen, wer dieses Nicht-Wissen ist, dem du dich anvertraust. Und gelegentlich ergreift dich die Sprachlosigkeit bei ganz heftigen Ereignissen so unumwunden und heftig, dass die Natur des Nicht-Wissens, dem du dich anvertraust, als Altvertraute sonnenklar vor dir steht.
Sei bereit auf die sprachlose Begegnung mit dieser altvertrauten Bekanntschaft. Herzhaft!
19. März 2024
Ein realer Ton herzhaft gesungen ist der Weltenklang.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, März 2024
Herzhaftes Singen befreit! Das ist bekannt. Nur denken einige: „Ich kann nicht singen.“ Sie verkrampfen und lassen es nicht schwingen. Und andere denken: „Ich kann singen.“ Sie sind konzentriert auf Text, Intonierung oder andere und erkennen es nicht, das Schwingen.
Wir laden dich ein, einfach zu singen, um zu singen. Und es singt, auch wenn du es nicht kannst. Am besten einen einfachen Laut wie „Mu“, „Om“ oder „Jaa“. Wiederkehrend und eine Zeit lang laut. Spür das Schwingen dieser vollen Vokale in deinem ganzen Körper. So wie Gitarrenkorpus, Klaviergehäuse oder Trichter und Rohre der Trompete beim herzhaften Spielen komplett von der Schwingung erfasst werden, so schwingt dein ganzer Körper beim herzhaften Singen. Anfänglich vielleicht nur die Stimmbänder, dann auch der Bauch und letztlich der ganze Körper. Ein einziger Resonanzkörper. Es ist die Natur der Schallwellen, dass sie alles erfassen.
Und dann lässt es du auch in der Stille singen. Da ist immer noch dieses Schwingen. Vielleicht ist es anfänglich etwas feiner. Aber zunehmend ist der Körper genauso wie auch alles andere davon erfasst.
Herzhaftes Singen befreit. Nicht, indem du etwas loswirst, sondern in dem die Schwingung des Tons dich ganz erfasst und letztlich übernimmt. Jetzt ist da der Weltenklang: befreit, erleuchtet!
5. März 2024
Wenn niemand ablenkend eingreift, ist alles das grosse Fliessen der Entscheidungen, welches auch du BIST.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, März 2024
Der grösste Irrtum besteht darin zu glauben, dass es da jemand gibt, welcher Entscheidungen trifft. Abwechselnd ist dieser jemand dann du selber oder jemand da draussen, dessen Entscheidungen sich auf dich als jemand auswirken. Also immer ein Ich vis à vis von etwas. Das Resultat ist ein Wollen oder nicht Wollen oder unaufhörliches Denken, was dieses Wollen wohl sein könnte. Der Buddhismus nennt es Gier, Hass und Verblendung, die jüdische Kabbalah die Vorhänge der Verdunkelung.
Tschüss liebe Einheit, Tschüss liebe Herzhaftigkeit!
Da ist niemand der Entscheidungen fällt. Und doch fallen Entscheidungen. Der jemand – das Ich – ist eine Konstruktion des Denkens. Das Ich existiert damit nicht wirklich. Doch denken muss und wird nicht aufhören. Es ist insofern ein Instrument, das gelegentlich zur Anwendung kommt. Aber die Identifikation, welche das Denken verursacht, kann abgelegt werden. Im Geschehen-lassen des Denkens ist dann das Fliessen zu erleben, welches alles ist und auch du bist. Und dieses Fliessen zeigt sich auch als Entscheidungen. Diesem Fliessen stehst du aber nicht gegenüber. Und den Entscheidungen des Fliessens ist man nicht ausgeliefert. Bei diesem Empfinden, wäre schon wieder das Ich im Spiel. Nein! Es ist viel direkter. Du bist dieses Fliessen. Du bist damit das, was diese Entscheidungen ist. So erlebt bist du diese Entscheidungen.
Es fühlt sich dann stimmig an, dass dieses oder jenes getan wird. Und solange keines stimmig ist? Ohne das Einhängen von einem Ich schwebend sein, wie fliessendes Wasser vor einem Stein. Irgendwann wird es sich zeigen, auf welcher Seite des Steins es stimmig ist. Dies sofern es notwendig ist, dass es sich zeigt. Natürlich darf und soll Ausprobieren geschehen, damit das Stimmige erscheinen kann. Aber es ist ein Probieren ohne Ich, das etwas will. Gelegentlich fallen Entscheidungen, die schmerzen. Dann bahnt sich bereits ein Ich an, welches eine andere Entscheidung will. In dieser Situation wieder schwebend sein, wie fliessendes Wasser vor dem Stein.
Herzlich willkommen als Einheit, herzlich willkommen als Herzhaftigkeit!
20. Februar 2024
Wer ein spirituelles Leben erlernen will, verpasst Glück und Spiritualität.
Lerne stattdessen ganz im Hier und Jetzt zu sitzen und zu gehen.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Februar 2024
Lernmüdigkeit ist etwas Wunderbares. Was für eine Aussage! Sie wird da und dort auf Ablehnung stossen und vereinzelt vielleicht sogar die Nackenhaare stellen. Macht nichts. Denn wer zu viel lernen will, verpasst es, Leben in seiner Tiefe zu erkennen.
Lernen kann man nur Objekte oder den Umgang mit Objekten. Aber das, was du bist, ist dasjenige, welches sich als alle Objekte und gleichzeitig als dich selbst zeigt. Um es zu erkennen, kannst du nicht an den Objekten hängen bleiben. Das einzige, was man in diesem Zusammenhang erlernen kann, ist entspannt und fokussiert im Hier und Jetzt zu sitzen und zu gehen. Und dies bedeutet, nicht so weiterzumachen wie bisher.
Darum sei!
6. Februar 2024
Sobald Lebendigkeit, welche du bist, sich selbst entdeckt, durchdringt Freude jenseits der Person den Weltenlauf.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Februar 2024
Heilung ist jederzeit möglich. Doch was ist Heilung? Natürlich ist Heilung ein Abfallen von Symptomen. Wie umfassend Heilung ist, hängt davon ab, wie viele Symptome abfallen. Und es gibt Heilung, welche total umfassend ist.
Dies ist der Wandel. Nicht lediglich von einigen Symptomen abzufallen. Sondern abzufallen von der Vorstellung einer Person und entdecken, dass es nur Lebendigkeit gibt, welche gleichzeitig alles ist.
Seid ganz geheilt!
23. Januar 2024
Ganz eingetaucht zeigt sich die funkelnde brillante Ergriffenheit, welche Fülle genauso wie alle Hohlräume schon immer erleuchtet.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Januar 2024
Im Grunde gibt es nur die Ergriffenheit. Fülle und Hohlräume kennt sie nicht. Denn sind die Dinge ergriffen, so verlieren sie ihren eigenständigen Wert.
Mach es wie Taucherin und Taucher zu Beginn des Tauchgangs. Lass dich fallen mitten in das, was gerade ist. Und achte darauf, dass der Geist sich an nichts festhält. Tut er das, so macht er einen Flossenschlag der Konzentration ins Nichts. Ganz konsequent! Im konsequent Losgelassen-sein ist dann nicht einmal mehr Flossenschlag notwendig. Da ist die unergründliche Weite des Ozeans. Alles Funkelnde sind seine Lebewesen. Doch um sie zu erkennen, musst du der Ozean sein. Im Lichtspiel des Ozeans liegen ihre Schönheiten.
Flossenschlag der Konzentration ins Nichts!
9. Januar 2024
Der Unterschied zwischen „Neujahr“ und „Neujaaaahr“ ist die Erleuchtung.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Januar 2024
Nicht einfach ein Wortspiel! Nicht darüber nachdenken! Im Eintauchen in den Klang von „Neujaaaaahr“ ist der Unterschied zu finden!
Auch ist ein Ja hier nicht ein Einverständnis mit dem, was ist, sondern einfach ein Zulassen, dass es ist. So wird das Einverständnis einfach abfallen, in sich zusammenfallen. Es ist nicht mehr notwendig. Dies wird dann offensichtlich, wenn uns etwas sprachlos macht. Scheinbar Wunderbares genauso wie scheinbar Schreckliches. Anstelle zu kommentieren, dass dieses oder jenes uns sprachlos macht, geht es darum, die Sprachlosigkeit auszukosten. Momente, in denen wir keine Worte finden, können so Chancen des Kostbaren sein.
Ein „Neujaaaaahr“ euch allen!
13. Dezember 2023
Ein Sumo vereinnahmt den Raum nicht durch Kampf. Er ist einfach, was er ist.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Dezember 2023
Advent mal anders: Hier kommt nichts und niemand an. Denn was soll ankommen, wenn alles statt Form dieses eine Bewusstsein ist – eben das Licht, von dem das Lichterfest spricht. Im Erkennen, dass es niemanden gibt, kommst du an als derjenige und diejenige, welche du schon immer warst.
Im Durchdrungen-sein vom Licht, während Leben einfach geschieht, füllst du mit deiner Präsenz, mit deiner Aura den ganzen Raum. Und dann stimmt das Wort „deine“ auch nicht mehr. Da ist einfach Präsenz, das ist einfach Aura, welche als das Erscheinende leuchtet.
Schönes Lichterfest euch allen!
29. November 2023
Wird das Gespräch zum Selbstgespräch ist Heilung bereits geschehen.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, November 2023
Gespräche führen ist für die meisten Menschen nicht gerade eine Kernkompetenz. Eloquente Plappermäuler gibt es zwar viele. Doch während der eine spricht, überlegt das Plappermaul bereits, was es sagen möchte und verpasst, was der andere wirklich spricht. So läuft es meistens. Gelegentlich wird dann gleich auch noch das Wort des anderen mit dem eigenen Plappern unterbrochen. Und dann gibt es da auch noch die Regenmantel-Mäuler. Eingewickelt in eine imprägnierte Hülle blasen sie zum Rückzug. Üben Plapper- und Regenmantel-Mäuler aktives Zuhören, so entstehen da plötzlich Ohren-Mäuler, also Mäuler, welche wirklich hörend sprechen (siehe z.B. Carl Rogers, personenzentrierte Gesprächsführung und Psychotherapie).
Das ist ein guter Anfang. Und es geht noch intensiver. Nimmt man mit allen Sinnen wahr, so ist da eine Wahrnehmung durch sich selbst und das Gegenüber hindurch. Es ist die grösste Zuwendung überhaupt – das Leben wendet sich selbst zu. Dann sieht es nur so aus, als ob da ein Gespräch von Zweien oder Mehreren stattfindet. Im Grunde ist da das eine grosse Wesen, dass sich selbst zuhört und mit sich selbst spricht – ein Gespräch des EINEN, ein Selbstgespräch eben!
14. November 2023
Menschen suchen Spannendes und Energiereiches im Leben. Dabei geht vergessen, dass jeder Moment die ganze Welt ist und somit jeder Moment grösste „Energie“ ist.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, November 2023
Im November trübt das Licht stark ein. Die Natur geht schlafen und die Menschen? ……. Naja: Sie sehen nicht ein, dass sie auch kürzer treten sollten. Die Soll-Vorstellung bezüglich Energie und das Ist der tatsächlich vorhandenen Energie driften auseinander. Entsprechend manifestiert sich der November-Blues. Obwohl, Blues-Musik ist nicht nur melancholisch, sondern hat auch eine kräftige Bass-Linie. Wo finden wir im November-Blues also den Bass-Gitarristen in uns?
Diese Bass-Linie hat den Charakter von Tiefe und damit von geerdet sein. Sonst wäre es kein Bass. Wo finden wir also die Tiefe? Wir finden sie nicht. Aber sie ist in der ganzen Wucht erlebbar, dann wenn wir uns vollständig auf den jetzigen Moment konzentrieren. So vollständig, dass kein Fünkchen Sopran Platz findet. (Und keine Angst, Sopran ist auch sehr schön. Aber alles zu seiner Zeit!). Also ihr Bassisten, zieht eure Linie durch: Dum-dom-dam-dem-dim-dem-dam-dom …. Dum-dom-dam-dem-dim-dem-dam-dom …. Dum-dom-dam-dem-dim-dem-dam-dom …. Wie schön ist doch der Blues! Volle Energie! So wie das Nordlicht die Nacht durchdringt.
01. November 2023
Frieden lässt sich nicht in die Welt bringen. Frieden ist, wenn sowohl das Ich als auch das Du als Spur des einen grossartigen Friedens erkannt ist.
Und deshalb gilt es – so lange er geschieht – auch Krieg als Spur des Friedens zu erkennen.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, November 2023
Da liegt scheinbar ein zu gehender Weg vor deinen Füssen! Gehst du ihn mit der Konzentration eines mikroskopisch konzentrierten Lasers, so zeigt sich der Weg nur noch als Spur des grossartigen Friedens. Ob du ihn gehst oder nicht gehst, ist letztlich sekundär. Viel wichtiger ist: „Konzentriere dich als mikroskopischer Laser!“ Möge alles als Spur dieses Friedens erkannt sein.
16. Oktober 2023
Wenn du abfällst, nicht von deinen Handlungen, sondern von dem was du zu sein glaubst, dann landest du bei der Wurzel des Lebens.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Oktober 2023
Menschen versuchen unaufhörlich ihr Handeln zu optimieren. Dies und jenes soll besser werden, soll verändert werden. Manchmal sogar der Handelnde selbst. Dabei wird jedoch leichtfüssig vorausgesetzt, dass es diesen Handelnden gibt. Und er ist offenbar genauso, wie er in der Identifikation entstanden ist. Nun, was wäre, wenn es diesen Handelnden so gar nicht gibt?
26. September 2023
Still sitzen räumt alles Äussere ab, bis der Sitzende und das Sitzen einander zufallen und das Wunder der Lebendigkeit sich selbst erkennt.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, September 2023
Oft wird gefragt: „Warum soll ich mich meditierend still auf ein Kissen setzen?“ Eine klärende Antwort ist: „Weil da noch eine Spur von diesem ‘Warum?’ ist!“. Eine ebenso klärende Antwort ist: „Weil dieses Still-Sitzen bereits alles ist.“ Natürlich ist alles andere, was sich zeigt, ebenso dieses Alles. Aber das Still-sitzen räumt den Tisch ab, damit das Wunder sich selbst erkennen kann. Und danach erkennt es sich in allem wieder. Und selbst dann ist es wertvoll, den Tisch regelmässig wieder abzuräumen. Denn so bleibt Klarsicht! Eine Still-Sitzerin ist keine Styl-Sitzerin. Ein Still-Sitzer ist kein Styl-Sitzer. Es gibt nichts zu erreichen! Und dann ist da unvermittelt dieses Alles. Grosse Freude der Lebendigkeit. Geheilt sein, egal was war, ist oder sein wird!
12. September 2023
Wie Schnee in der Sonne schmilzt, so verliert jede Form ihre scharfen Konturen im Dasein als Bewusstsein.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, September 2023
Offenbar sind Menschen auch trotz ihrem Wissen um die Notwendigkeit von Veränderungen sehr träge. Wissen reicht nicht aus. Der Mensch lernt aus Erfahrungen. Und diese sind offenbar noch zu wenig fordernd, um Wachstumsglaube und die Überzeugung als Mensch über der Natur zu stehen zu verändern. In Anbetracht der grossen Herausforderungen wünschen sich manche deshalb die Kraft eines Magiers oder einer Magierin. Wenn nicht der Mensch so soll die Alchemie es richten. Aber könnte es sein, dass Magierin und Magier bereits am Werk sind? Könnte es sein, dass Ihr gemeinsamer Name „Unschärfe“ ist. Unschärfe lässt sich selbst als unberührte Heimat erfahren, während gleichzeitig die ihr eigene Intelligenz neue Konturen der Unschärfe entstehen lässt. Herzlich willkommen, Mensch-Unschärfe!
23. August 2023
Das Wahrhafte ist dem denkenden Geist verborgen!
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, August 2023
In dieser komplexen Welt, so scheint es, lassen sich Knoten nicht mehr einfach lösen. Berührst du den einen Knotenpunkt, so bewegt sich das ganze Netz. Niemals kann das Denken – und sei es auch noch so vernetzt – grössere Teile des Netzes, geschweige denn das ganze Netz mit einbeziehen. Traditionell Gebildet- oder Studiert-sein allein ist kein Garant dafür, die aktuellen Herausforderungen zu lösen. Das Netz zeigt seine eigenen Regeln.
Viel wird darüber sinniert, wie alles eins wäre. Doch im praktischen Verhalten tun wir dann doch wieder so, als ob es dieses Vernetzt-sein, ja dieses Eins-sein gar nicht gäbe. Munter tröpfelt es aus unserem Gehirn wie aus den Löchern eines Siebes. Voller Tatendrang steuern wir einzelne Tropfen an. Doch – oh Schreck! – das Tröpfeln ging munter weiter. Viele Tropfen liegen inzwischen zusätzlich da. Sie werden mehr und mehr. Die Zahl der verschwundenen Tropfen ist winzig klein. Und so passiert was passieren muss: die Lache ist geboren! Und sie wächst immer schneller. So scheint es zumindest.
Kann es sein, dass dieses Tröpfchenverhalten aktuell ad absurdum geführt wird? Kann es sein, dass Leben als ein Ganzes erkannt werden will? Kann es sein, dass wir im Hineinfallen in die Lache als Lache unsere Wahrhaftigkeit erkennen? Wir sind weder Tröpfchen noch Knotenpunkt. Wir sind Lache, wir sind das Netz. Und wichtig: Wir sind nicht in einer Lache. Nein! Wir sind die Lache. Es gibt nur die schimmernde lebendige Lache. Auch sind wir in keinem Netz. Nein! Wir sind das Netz!
Vielleicht magst du dich rücklings schwebend dem Wasser eines Sees oder Pools hingeben. Vielleicht magst du dich rücklings liegend mit ausgebreiteten Extremitäten der Erde hingeben. Vielleicht magst du einfach im Berühren aller Dinge dich dem Feinsten darin hingeben. In dieser Hingabe lässt es sich erkennen. Es ist ein Empfinden. Herzlich daheim!
14. August 2023
Willkommen zurück aus den Ferien, obwohl ihr nie anderswo gewesen seid!
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, August 2023
Wie kann man zurück sein, ohne jemals an einem anderen Ort gewesen zu sein? Hoppla! Eine ganz schön knifflige Frage! Sorry fürs Wecken aus dem Sommer-Nickerchen. Aber es hat Spass gemacht .
Nun, auf den ersten Blick scheinen die meisten Menschen in die Ferien zu reisen. Aber eigentlich ist es eine Bilderreise. Denn auf den zweiten Blick ist da dieses einzige Dasein als so etwas wie eine Leinwand, auf der die Ferien-Bilderreise erscheint. Und nun folgt auf den ebenso ersten Blick irgendeine Form von Alltags-Bilderreise. Bei genauerem Hinsehen – also auf den zweiten Blick – ist da immer noch das gleiche Dasein als so etwas wie eine Leinwand, auf der diese Alltags-Bilderreise erscheint.
Die Frage ist nun, ob du dich als jemanden wahrnimmst, der diese Bilderreise macht oder ob du dich als so etwas wie eine Leinwand wahrnimmst, auf der alle diese Bilder erscheinen. Ganz wach sein – oder meditieren – führt früher oder später zum zweiten. Und es zeigt sich als ewiges Ausgeruht-sein, ohne dafür irgendwohin reisen zu müssen. Und dennoch bleibt es herzerfüllt spannend, welche Bilderreise da als nächstes erscheint.
4. Juli 2023
Herzhafte Weite kennt keine Vergebung.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Juli 2023
Herzhafte Weite kennt keine Vergebung. Konsequenterweise kann Vergebung somit auch nicht stattfinden. Wie bitte? Welche Welt ist das denn, in der nicht vergeben werden kann?
Im gewohnt herkömmlichen Erleben wäre es tatsächlich eine schwarze dämonische Welt. Erleuchtetes Erleben hingegen erkennt, dass es da gar nichts gibt, welches vergeben werden kann. So erlebt, ist es das pure Gegenteil einer schwarzen und dämonischen Welt. Gern möchten wir dies ein wenig erläutern.
Herzhafte Weite erkennt, dass einzig sie existiert. Als solche ist sie alle Erscheinung. Da gibt es keinen, der dem Wahrgenommenen gegenübersteht. Also keine Trennung zwischen Wahrnehmendem und Wahrgenommenen. Da gibt es nur Wahrnehmung, die sich selbst wahrnimmt und gleichzeitig alles Wahrgenommene ist. Herzhafte Weite, die alles ist! Da wo nichts Einzelnes ist, ist auch nichts, das vergeben werden könnte.
Wir erleben dies immer wieder so: In dem Moment, wo etwas zu geschehen scheint, ist es im gleichen Moment auch schon wieder vergeben, weil erkannt ist, was es ist.
Daraus ergibt sich euer Sommergeschenk: Anstelle dich damit abzumühen, ein besserer Mensch zu werden, anstelle Selbstvorwürfe, Selbstzweifel und mangelndes Selbstwertgefühl zu heilen, erkenne wer du bist, und du bemerkst, dass dir bereits alles vergeben ist. Oder besser, dass es gar nie etwas gab, das zu vergeben war. Herzlich willkommen im strahlendsten aller Sommerfeste!
20. Juni 2023
Ganz angekommen bei dem, was du tust, wirst du so heimisch, dass da nur noch das Heimische ist.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Juni 2023
Mit ganzem Herzen zu sein, was sich gerade zeigt! Dieses Erleben verdichtet sich so, dass es natürlicher als ein Stück Holz ist. Heimisch zu sein bedeutet, dass es da keinen Unterschied mehr gibt zwischen Ich und Du. Heimisch zu sein, bedeutet beides zu sein. Und es ist auch das Heimische, welches dies wahr nimmt. Kurz, da ist nur das Heimische.
Es wird dich so ergreifen, dass das Mich und das Dich verblasst. Was verbleibt ist die wunderbare Qualität des „Heimisch-sein“. Was gibt es da noch zu heilen?
Ti dico amico mio: Niente! Nichts!
Chakra-Meditation oder Bodenwischen, sie sind beide dasselbe! Mach beide so mit der vollen Konzentration des offenen Herzens und sie sind beide das Wunder der Heilung! Was gibt es dann noch zu heilen?
Ti dico amica mia: Niente! Nichts!
6. Juni 2023
Frage: Wie kann man lernen, Menschen zu lieben? Antwort: Hast du ein Empfinden dafür, was Menschen sind?
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Juni 2023
Kürzlich fragte jemand: „Wie kann man lernen, Menschen zu lieben? Und zwar alle – auch die Garstigen und A…ch-Typen ?“
Zentral wäre nun zunächst Folgendes: Lerne dich selbst zu lieben! Warum? Echte Liebe findet auf Augenhöhe statt.
Die Frage wäre also: „Wie kann man lernen, sich selbst genauso wie die anderen Menschen zu lieben?“
Aus der Sicht eines Ich – welches die gewohnte Optik der allermeisten Menschen im Moment noch ist – wäre zu empfehlen, ein Verständnis für die eigene Geschichte und auch für die des jeweiligen Gegenübers zu gewinnen. Das heisst, zu erkennen, warum ich und das Gegenüber verwurzelt in der jeweiligen Geschichte auf bestimmte Art und Weise sind und handeln. Das heisst, die Optik zu erweitern und den Gesamtzusammenhang zu sehen. Und so lässt sich dann auch würdigen, was ich alles leiste und geleistet habe und ebenso was mein gegenüber alles leistet und geleistet hat. Ergänzend lassen sich dann auch positive Aspekte des jeweiligen Seins und Handelns gewinnen. Wichtig wäre auch noch: Menschen zu lieben heisst nicht mit allem einverstanden zu sein. Es heisst auch nicht, alles mit sich machen zu lassen. Ein entschiedenes Nein kann trotzdem Liebe empfinden! Nicht immer leicht – aber das geht!
Aber wie gesagt, das ist die Antwort aus der Optik eines Ich. Was wäre also die Antwort aus einer anderen Optik? Sie ist, – na ja, sagen wir einmal etwas gewöhnungsbedürftig! Denn die Antwort ist eine Gegenfrage: „Wer bist du ohne dieses Ich?“ Ohne Ich ist da einfach Körper, der geht! Körper, der isst! Körper, der wohlig ist! Körper, der schmerzt! Denken! Fühlen! Empfinden! Aber keiner, der Körper ist. Keiner, der denkt. Keiner, der fühlt. Keiner, der empfindet. Kurz – dieses Ich gibt es nicht. Es taucht nur immer wieder auf – mindestens während der scheinbaren Zeit der Heilung! Und danach ist es auch keine Optik mehr! Es ist Dasein ganz. Es ist Liebe.
23. Mai 2023
Würde ein Tannzapfen sich mit einer seiner Schuppen identifizieren, wäre er kein Tannzapfen.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Mai 2023
Beim Tannzapfen ist uns dies vollkommen klar. Eine Wahrnehmung des ganzen Zapfens bedingt ein sich Lösen vom Festhalten an einer einzelnen Schuppe. Aber in unserem alltäglichen Leben ist es plötzlich nicht mehr so klar. Da verhalten wir uns eher wie störrische Pflöcke und weniger als fruchtige Tannzapfen.
Wir sind identifiziert mit unserem Körper und den zum körperlichen Dasein gehörenden Empfindungen, Gefühlen, Gedanken und Wahrnehmungen. Wir vergessen, dass dies alles Schuppen eines einzigen Tannzapfens sind. Wir nehmen abwechselnd die Schuppen wahr und vergessen den Tannzapfen.
Doch es ist auch möglich, uns als die Stille wahrzunehmen, welche als das Einzige alle Schuppen ist. Dies braucht für die meisten von uns anfänglich regelmässige Zuwendung. Und dann ist es eines Tages einfach klar: Ich bin nicht mein Körper, sondern die Stille, welche als das Einzige auch dieser Körper ist. Die Körperwahrnehmung weicht einem viel subtileren Dasein als alles. Der störrische Pflock ist dann dem fruchtigen Tannzapfen gewichen.
9. Mai 2023
Missfallen ansprechen und Veränderung durchsetzen sind nicht dasselbe. Das eine befreit, das andere setzt gefangen.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Mai 2023
Immer wieder ist der Satz zu hören: „Ich kann mein Anliegen nicht einfach herunterschlucken!“ Oder: „Dies auszuhalten tut mir nicht gut!“. Du sollst weder herunterschlucken noch aushalten. Herunterschlucken und Aushalten wurzeln im Unvermögen, etwas aussprechen zu können. Die Gründe dieses Unvermögens sind vielfältig. Doch steckt in ihnen allen irgendein Wollen: Gefallen wollen, Angst ausweichen wollen, jemanden schonen wollen, gehorchen wollen etc. Und dieses Wollen erzeugt im Gegenpol das Ich. Spiritualität arrivederci! Denn dieses Ich macht eng, es erzeugt konkrete Form.
Genauso kann aber auch im Aussprechen eines Anliegens ein Wollen stecken. Es ist die Erwartung irgendeiner Art von Veränderung. Entweder soll das Gegenüber nun verstehen und die Veränderung herbeiführen, oder ich habe an mich den Anspruch, die Veränderung herbeiführen zu können. Gerade in gesellschaftlich-strukturellen Situationen wird dies zur Herkulesarbeit. Und schon wieder: Spiritualität arrivederci!
Und die Lösung? Ganz einfach: Aussprechen, ohne eine Veränderung erzeugen zu wollen. Aussprechen mit einem offenen Geist, der erwartungsfrei schaut, was danach passiert. Die Sprechblase trägt unmissverständlich eine Aussage. Aber die Sprechblase will nichts. Sie hängt im weiten Raum, dessen Ausdruck sie ist. Spiritualität, benvenuto!
24. April 2023
Der wahre Alchemist erkennt das einzig Edle.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, April 2023
Im Allgemeinen versucht die Alchemie unedle Stoffe in Gold zu verwandeln. Es geht also um einen Prozess der Verwandlung von Unedlem zu Edlem. Kennst du solche Prozesse auch aus deinem Alltag? Geht es da in irgendeiner Form nicht auch darum, einen besseren Zustand von etwas zu erreichen? Bist du somit auch ein Alchemist oder eine Alchemistin?
Ein Mystiker anerkennt, dass jeder persönliche Prozess der Alchemie zum Scheitern verurteilt ist. Einen Zustand von etwas Besserem gibt es im herkömmlichen Sinn nicht. Denn selbst das vermeintlich Bessere hat einen Gegenpol und/oder ist mindestens nicht von Dauer. Was also ist denn bitte dieses Bessere?
Ein Mystiker anerkennt, dass wahre Alchemie anstelle von Stoffen den Alchemisten selbst verwandelt. Er wird vom Subjekt zum Objekt. Wie ist das zu verstehen? Ganz einfach. In der alltäglichen aber illusorischen Wahrnehmung stehst du als Subjekt irgendwelchen materiellen oder psychischen Objekten gegenüber, mit denen du etwas beabsichtigst. Alchemie besteht nun darin zu erkennen, dass es dieses Subjekt mit seinen Absichten nicht gibt. Betrachte dich als Objekt, genauso wie du das Haus oder den Baum auch als Objekt betrachtest. Gelingt dir das – und mit der entsprechenden Hingabe wird es dir früher oder später gelingen – stellt sich die Frage, wer denn übrig bleibt, der das alles wahrnimmt.
Der Alchemist tritt ab. Und mit ihm alles andere auch. Es erscheint zwar weiterhin, ist aber zum Ausdruck des einzig Edlen geworden.
4. April 2023
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, April 2023
Der Dalai-Lama wurde einmal gefragt, was die Bedeutung des bekannten Mantras „om mani padme hum“ sei. Er antwortete, dass die Bedeutung nicht im Wortsinn zu finden ist. Sie liege vielmehr im Klang, dann wenn der Mantra-Singende im Klang aufgeht. So offenbare sich das Wesen aller Dinge, also auch jenes des Sängers.
Es geht somit um das Ende aller Worte. Omega ist der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Das Ende aller Worte! In Anlehnung an den Dalai Lama könnte man auch sagen, dass das Geheimnis aller Dinge dann zu erkennen ist, wenn der Sprechende im Omega aufgeht: „OOOOOO…-Mega!“
Und das fühlt sich in Anlehnung an das Symbol von Omega ungefähr so an:
In Oberkörper und Händen ganz rund.
In den Füssen unvorstellbar tief verwurzelt.
Von der Identifikation mit dem Körper gepurzelt.
22. März 2023
Gierig bitte sehr, geht nicht mehr.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, März 2023
Des Müllers Tochter soll im Märchen vom Rumpelstilzchen aus Stroh Gold spinnen. Auf diese Weise werde sie das Herz des Königs erobern und so zur Königin aufsteigen. So zumindest ist der Wunsch. Das Rumpelstilzchen übernimmt die wundersame Goldgewinnung und will als Belohnung letztlich sogar das erste Kind der angehenden Königin. Beide – des Müllers Tochter als auch das Rumpelstilzchen – erliegen ihrer Gier. Doch letztlich löst des Müllers Tochter das befreiende Rätsel und erkennt den Namen des Rumpelstilzchens, worauf sich dieses zerreisst.
Das Rumpelstilzchen zerreisst sich? Wie bitte? Was soll das nun bitte bedeuten? Geht das überhaupt? Nun ja, auf jeden Fall ist danach das Rumpelstilzchen nicht mehr. Es ist entschwunden. Und es geschah offenbar durch Erkennen, wer dieses gierige Männchen ist. Und im gleichen Erkennen löst sich gleichzeitig auch das Problem der Müllers Tochter. Die Lösung liegt offenbar im Erkennen dieses Ichs, welches gierig etwas wollte.
Rückt nicht auch das aktuelle Weltenspiel die Gier ins Zentrum? Betrachten wir die Big-Five der derzeitigen Grenzerfahrungen: Banken-/Finanzkrise, Energieknappheit, Klimaveränderung, Eroberungskriege und Pandemie. Sie haben einen gemeinsamen Nenner: Wachstum ohne Ende in einer scheinbar unendlich weiten globalisierten Welt stösst an seine Grenzen. Und was gilt es nun zu erkennen? Offenbar den wahren Namen dessen, der dieses Weltenspiel scheinbar voranbringt. Wer also bist du, den es zu zerreissen gilt? Und wer bleibt in diesem Entschwinden?