BLOG
Hier finden Sie eine Auswahl von mehr als 10 aus über 150 bisher erschienenen Texte, welche wir in den letzten Jahren inspiriert geschrieben haben und die unsere Arbeit begleiten. Als Einstimmung in den Meditationseinladungen entstehen laufend weitere.

LIEBER VERGEBENDER, LIEBE VERGEBENDE
25. März 2025
Wahrhafte Vergebung geschieht im Erkennen, kein Ich zu sein.
Oder umgekehrt: Im Erfahren des Nicht-Ich ist Vergebung hinfällig.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, März 2025
„Ich habe ihr schon lang vergeben, dieser blöden Kuh!“ Dieser Satz ausgesprochen von einem Gast in unserer Praxis regte im ersten Moment so richtig herzhaft zum Lachen an. Und im zweiten Moment lässt er erkennen, wie komplex und vielschichtig Vergebung erscheinen kann. Jenseits des Erscheinenden verwurzelt ist Vergebung jedoch nicht mehr notwendig, weil Vergebender und dem zu Vergebenden zueinander gefallen – also zu einem geworden – sind.
Für das Ich wird Vergebung immer sehr anspruchsvoll bleiben. Tiefe Einsichten können sie ermöglichen. Auch Zeit kann Wunden heilen. Tiefer Schmerz kann die Vergebung aber auch verzögern oder gar verunmöglichen. Oft gilt es dann Wege zu finden, auch ohne Vergebung vorangehen zu können. Vielleicht ist dies die Minimalvariante der Vergebung. Und neue Wünsche und Absichten können neue Fronten schaffen, welche oft wiederum schwierig zu vergeben sind. Ein Kreislauf, niemals endend.
Diesen Prozess anschauend zum Wahrnehmenden werden, kann jedoch dazu führen, dass du plötzlich aus der Rolle von Opfer und Täter, von Vergebendem und zu Vergebendem – herausfällst.
In dieser Erfahrung liegt so viel herzhafte Erfüllung, dass Vergebung hinfällig geworden ist.

LIEBE ALLES-SEIENDE, LIEBER ALLES-SEIENDER
11. März 2025
In der Stille zeigt sich das Erfahren, alles zu sein. Das kann kein Ich.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, März 2025
Dabei meint Stille nicht die Abwesenheit von Lärm. Stille ist dann, wenn kein Festgemacht-sein an eine eigene Person oder deren Geschichte ist. Dies auch dann, wenn Lärm – oder auch ein schöner Ton – weiter geschieht und getan wird, was zu tun ist.
Alles zu sein ist mehr als die Erfahrung, eins zu sein. Ein Ich hat immer auch ein Du. Deshalb kann kein Ich alles sein.
Ganz still ist das Erfahren, kein Ich zu sein.

LIEBER ALLES-SEIENDER, LIEBE ALLES-SEIENDE
18. Februar 2025
Wo auch immer er hinschaut, der Spiegel sieht stets sich selbst.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Februar 2025
Stehst du in einem Spiegel-Saal, so siehst du überall immer dich selbst. Doch was bleibt, wenn du den Spiegel-Saal verlässt?…. Es bleibt nichts als Spiegel, der sich überall selbst erblickt.
Wer bist du also, wenn du die Welt erblickst? Kein Ich! Stattdessen nichts als Spiegel. Und doch erscheint da eine Person, welche glaubt in der Welt zu stehen. Doch sie erscheint als Spiegel, welcher sich selbst erblickt. Tue, was zu tun ist. Kein Wollen, kein Nicht-Wollen. So verlässt das Ich den Spiegelsaal. Wohlgemerkt, das Ich und nicht die körperlich-mentale Erscheinung verlässt den Spiegel-Saal. Die körperlich-mentale Erscheinung ist nichts als Spiegel.
So gesehen ist Meditation die Praxis, bei der das Ich den Spiegel-Saal verlässt. Herrlicher Spiegel-Saal: Weite als Licht der Freude!

LIEBE AUSDAUER, LIEBER AUSDAUER
05. Februar 2025
Ausdauer bedeutet nicht, möglichst lang durchzuhalten, sondern ohne eine Dauer – eben Aus-Dauer – zu sein.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Februar 2025
Eine spirituelle Praxis braucht eine ausdauernde Hingabe. Ein-Tags-Fliegen-Meditieren ist weit verbreitet. Für einen Tag eben! Oder eine Zeit lang. Oder zwischendurch wieder einmal. Möchtest du, dass es zu diesem erleuchteten Lebensdasein führt, dann braucht es mehr: eine regelmässige Praxis! Und Regelmässigkeit verlangt nach Ausdauer. Und dann ist die Dauer plötzlich aus. Da ist dann dieses Wahrnehmen „jenseits von Zeit“ zu sein aus dessen Optik zeitliche Abläufe ein Schmunzeln bewirken.
Und dennoch, es braucht Ausdauer bis die Dauer aus ist.

LIEBER POWER-RIEGEL, LIEBE POWER-RIEGEL
21. Januar 2025
Wenn alle Kräfte in sich zu einer einzigen Kraft zusammenfallen, ist da nichts als eine riesige Potenz – nichts wollende und doch das ganze Leben bewegende Liebe.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Januar 2025
Wird Leben in seiner Ganzheit wahrgenommen, fallen alle zerstreuten und zerstreuenden Kräfte in sich und mit allen Dingen zur Ganzheit zusammen. Dann gibt es nur noch diese Ganzheit der vereinigten Kraft, welche sich selbst wahrnimmt. Dies ist jedoch keine fade Suppe. Denn die Synthese von Ganzheit und Kraft ist nichts anderes als Liebe. Eine Liebe, die nichts will und doch das ganze Leben bewegt.
Nun stellt sich vielleicht die Frage: „Wie kann Leben in seiner Ganzheit wahrgenommen werden?“ Eine mögliche Antwort: „Finde die Stille tief in dir, welche auch dann ist, wenn Lärm stattfindet. Freunde dich mit dieser Stille so an, bis ihr unzertrennlich – also keine zwei mehr seid“. Das ist dann nichts anderes als die Ganzheit der vereinigten Kraft, also Liebe.
In diesem Sinn ist da nur ein Powerriegel, welcher „du“ bist.

LIEBE NEUJAHRS-ZEITLOSE, LIEBER NEUJAHRS-ZEITLOSER
07. Januar 2025
„Neujahrszeitlose“ klingt wie der Name einer Blume. Doch ist „Neujahrszeitlose“ der Name aller Blumen und von noch viel mehr.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Januar 2025
Im Hingeben einer Auffassung von Ich mit seiner Zeit erwacht ein sich Feststellen als etwas Wunderbares. Es ist so wunderbar, dass es selbst durch eine Ansammlung aller Blumen der Welt nicht ausgedrückt werden kann. Ein Ich kann dies niemals erfahren.
Doch du bist kein Ich. Somit lässt es sich erfahren. Alles Gute zum zeitlosen neuen Jahr!

LIEBER NIEMALS-NEU, LIEBE NIEMALS-NEU
10. Dezember 2024
Das Wesentliche in immer neuen Schläuchen zu verpacken, lenkt vom Wesentlichen ab.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Dezember 2024
Tief betrachtet ist da immer der-/dieselbe. Darum ist es hilfreich, immer gegenwärtig zu sein. Ansonsten zerstreut die Suche nach dem stets Neuen und es verpasst sich der-/dieselbe.
So ist es auch mit der spirituellen Praxis. Es reicht das Sosein im Gerade-Jetzt. Die Suche nach stets neuen Übungen, Praxismöglichkeiten, Orten und Gemeinschaften macht das Einfache zu etwas Kompliziertem. Und darin verliert sich das Einfach-sosein im Gerade-Jetzt.
Das schönste Weihnachtsgeschenk ist das so Offensichtliche. Aufmerksamkeit ermöglicht es zu finden. Sei herzhaft beschenkt.

LIEBE ANGEKOMMENE, LIEBER ANGEKOMMENER
26. November 2024
Am Ende vieler illusorischer Reisen erkennt der Reisende, dass Abwesenheit zu keinem Zeitpunkt sein konnte.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, November 2024
Möge der Advent dieses tief in sich ankommen bescheren. Möge das Lichterfest niemals enden, selbst dann, wenn handfeste Herausforderungen schütteln.
Ganz angekommen in sich selbst ruht es sich als alles, das ist.

LIEBE GEWAHR-SEIN, LIEBER GEWAHR-SEIN
12. November 2024
Ganz still geht das Ich dahin! Was bleibt ist ein Gewahr-sein von sich selbst als vollständig alles.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, November 2024
Vollständigkeit gibt es nur ohne Ich. Dann jonglierst du den Erdball nicht in deinen Armen. Dann ist da nur noch das Jonglieren bestehend aus Armen und Erdball! Dies ist ein Erfahren. Deshalb nicht über diese Sätze nachdenken. Darüber nachdenken verhindert ein Erfahren. Still werden und die Sätze wirken lassen. Durchwirkt weicht das Ich der Vollständigkeit.
Salve amore eterna! Oder wie es der Jodler-Chor vom Wiesenberg singt: „Ewigi Liebi, das wünsch i dier! Ewigi Liebe, das wünsch i mier!“

LIEBER UNRUHENDER, LIEBE UNRUHENDE
30. Oktober 2024
Unruhe ist eine wunderbare Gelegenheit zur Erinnerung, dass sie Ausdruck der Ruhe ist.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Oktober 2024
Unruhe ist ein Aufbäumen von Gedanken, Gefühlen und Geschehnissen. Deshalb kann die Frage gestellt werden: „Was bäumt sich hier auf“?
Normalerweise bleiben wir an der Unruhe, am Aufbäumen hängen. Wir starren es förmlich an, in dem wir es Bestaunen, Bekämpfen, Verstehen wollen oder in dem wir uns als dessen Opfer fühlen.
Wir können uns aber auch der Frage zuwenden: „Was bäumt sich hier auf“? Die Antwort liegt in einer sorgfältigen Wahrnehmung. Es geht nicht nur darum, das Aufbäumen wahrzunehmen, sondern auch dasjenige, welches sich aufbäumt.
Und weil die ganze Person des Ich durch dieses Aufbäumen entsteht, stellt sich ebenso die Frage: „Wer bist du, der sich hier aufbäumt“? Die Antwort liegt auch bei dieser Frage in einer sorgfältigen Wahrnehmung. Es geht darum wahrzunehmen, wie das Aufbäumen als Ich entsteht. Und dabei nimmst du auch dasjenige wahr, welches sich zum Ich aufbäumt.
Deine wahre Natur! Herzhaft schön!

LIEBE PSST, LIEBER PSST
15. Oktober 2024
Du gibst dich ganz der Stille hin, bis sie dich übernimmt – und doch ist da nicht Nichts.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, Oktober 2024
Dazu könnte man nun viel schreiben. Doch das wäre nicht „Pssst“ und es würde verpasst.

LIEBER ANSTRENGUNGS-LOSER, LIEBE ANSTRENGUNGS-LOSE
24. September 2024
Mit Erfahrung weicht anfängliche Disziplin dem anstrengungslosen Bedürfnis ganz zu sein und schlussendlich der Ergriffenheit von Ganz-sein.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, September 2024
Kennst du die Ergriffenheit, welche der Klang eines Instrumentes mit sich bringt? Nun, bei uns zeigt sie sich zum Beispiel mit dem Erklingen einer Band „Bag Pipes and Drums“ (Dudelsack-Band). Speziell, aber so ist es nun mal. Und es gibt noch weitere, wie der Naturklang eines Alphorns, ein vibrierendes Trompetensolo, die markdurchdringende Bass-Line einer Heavy-Metallband oder der Klang des Gefangenenchors in Verdis Oper Nabucco. Nimm was du willst, die Hauptsache es zeigt sich diese Ergriffenheit.
Und nun stell dir vor, dass du dieses Instrument mit seinem ergreifenden Klang spielst oder du in diesem Chor mit seinem ergreifenden Klang singst. Plötzlich ist da nur noch ergreifendes Spielen oder Singen! Der Spieler oder Sänger ging vergessen oder er ist einfach Ausdruck dieser Ergriffenheit! Diese Art ein Instrument zu spielen oder zu singen, erfordert keine Disziplin. Es spielt oder singt und das Spielen oder Singen ist ein Bedürfnis ohne Anstrengung. Letztlich weicht sogar das Bedürfnis. Da ist einfach ergreifendes Spielen oder Singen. Dies ist die Meisterschaft.
Dazu ist aber anfänglich sehr wohl Disziplin erforderlich. Doch weicht sie mit der Erfahrung von Ergriffenheit dem anstrengungslosen Bedürfnis nach dieser Ergriffenheit. Und letztlich bleibt schlicht das ergreifende Spielen/Singen.
Und genauso ist es bei der Sitz- und Gehmeditation. Anfänglich sind Übungszeiten und die Disziplin unabdingbar. Doch weicht sie mit der Erfahrung von Ganzheit dem anstrengungslosen Bedürfnis ganz zu sein. Und schlussendlich weicht auch das Bedürfnis. Da ist einfach die Ergriffenheit ganz zu sein.
Gelegentlich erhöht sich der Schwierigkeitsgrad durch die Umstände des Lebens genauso, wie wenn ein technisch schwierigeres Musikstück zu üben ist. In diesen Momenten kann Disziplin vorübergehend wieder in den Vordergrund rücken. Doch durch Übung wird auch diese Disziplin wieder der Ergriffenheit von Ganz-sein weichen oder es zeigt sich Disziplin zusammen mit diesem ergreifenden Ganz-sein. Willkommen lebendes Ganz-sein.

LIEBE VERLORENE, LIEBER VERLORENER
Verliere dich vollständig an die Weite – und nichts geht verloren!
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, September 2024
Schon wieder eine unfassbare Aussage! „Verliere dich vollständig an die Weite – und nichts geht verloren!“ Nun, etwas Aufregung schadet nichts. Nach dem Abklingen der Aufregung ist es hellwach. Und genau darum geht es: Hellwach sein, indem kein einzelnes Staubkorn die Klarheit trübt. Und mentale Staubkörner entstehen durch das Festhalten an Einzelteilchen. Anstelle des Hellwach-sein tritt so die Trübe, verursacht durch den Blick auf das Festgehaltene.
Die Lösung liegt aber nicht darin, das Festgehaltene zu eliminieren. Vielmehr geht es darum, das Festhalten loszulassen. Denjenigen zu verlieren, der dieses Festhalten verursacht. Und das ist das Ich, welches nicht wirklich existiert. Erkennst du dein Ich als eine illusorische Konstruktion, zerfällt der Festhaltende und mit ihm das Festhalten. Und ohne diese sind Staubkörner nicht wahrnehmbar, zumindest nicht als Einzelteile.
Mach es wie die Pusteblume! Verliere dein Ich, welches es nie wirklich gegeben hat, den Fokuspunkt an einem Ort. Dann spürt sich dieses Weit-sein. Dann sind die Einzelteile überall. Und im Überall geht nichts verloren. Riesige Freude! Geheilt von diesem nicht wirklichen Ich bleibt nichts als riesige Freude.

LIEBER QUALITÄT, LIEBE QUALITÄT
27. August 2024
Es kommt nicht so sehr darauf an, wie lange du lebst, sondern was eine Tasse Kaffee ist.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, August 2024
Wir gehen in unserer Routine davon aus, dass eine Tasse Kaffee materiell ist. Materiell bedeutet gemäss dieser Routine, dass wir eine Vorstellung von einem stofflichen Objekt haben. Stoffliche Vorstellung bedeutet wiederum, es steht vor mir, also meinem Ich gegenüber. Natürlich schmerzt es gewaltig, wenn du am heissen Kaffee deine Zunge verbrennst. Es geht nicht darum, dies zu leugnen. Sonst musst du nur deine Zunge in einen frisch gebrauten Cappuccino stecken und die Lüge ist sofort enttarnt!
Das Problem ist, dass wir bei dieser und allen anderen Erfahrungen in der Regel sofort eine Ich-Identifikation haben, welche diese Erfahrungen macht und ihnen gegenübersteht. Doch was ist, wenn die Identifikation mit diesem Ich ausbleibt? In diesem Fall ist da ein Erfahren als das Gesamte, bestehend aus heissem Kaffee, Zunge, Empfindung von Schmerz und noch viel mehr. Und dieses sich-Erfahren als das Gesamte ist keine stoffliche Vorstellung, sonst wäre es kein Erfahren als das Gesamte.
Insofern ist ein Kaffee zwar materiell im Sinne seiner Wirkung. Wenn dir jemand einen Kaffee vor die Nase hält, ist es selbstverständlich ein Kaffee. Ebenso ist deine Zunge materiell. Aber ohne Ich-Identifikation erfährst du dich viel tiefer als die Gesamtheit. Und das ist keine stoffliche Erfahrung. Und wer dies mit Dissoziation gleichsetzt, ist noch nicht angekommen. Denn du bist das Ganze, auch das, von dem du dich bei einer Dissoziation dissoziieren möchtest.
Alles, was die Hände anfassen, kannst du stofflich betrachten oder es ist ein unstoffliches Betrachten. Beim Gehen kannst du stofflich gehen oder es ist unstoffliches Gehen. Überall wohin es geht, kannst du es stofflich begehen oder es ist ein unstoffliches Begehen. Willkommen im Gewahrsein als das Gesamte. Da ist Liebe!

LIEBE JUNGBRUNNEN, LIEBER JUNGBRUNNEN
12. August 2024
Alles ist jetzt und ganz jungfräulich. Dann, wenn Bewusstsein sich selbst wahrnimmt, so verweilt.
Spirit in ONE, Eva und Marco Bühler, August 2024
Aus einer Schnaps-Idee am 1. August – besser gesagt, aus einer Grappa-Idee – entstand etwas ganz Wunderbares. Ein historischer Brunnen direkt neben unserem Garten im Ticino, welcher seit Jahren kein Wasser mehr führte, entpuppte sich als ganz wunderbarer Jungbrunnen. In Calonico galt die Ansicht, dass er defekt sei und deshalb nicht in Betrieb genommen werden könne. So fragten wir spät abends den Brunnenmeister der Wasserversorgung per E-Mail nach den Gründen des Defekts. Und was dann geschah, war eine grosse Überraschung. Am nächsten Morgen um 08.00 wurden wir von Arbeitsgeräuschen bei unserem Haus aus dem Schlaf gerüttelt. Da war der Brunnenmeister, welcher alles genau inspizierte. Diese Reaktionsgeschwindigkeit war unglaublich.
Und wenn man die Mentalität im Ticino kennt, dann war das „un razzo“ . Nach 1 ½ Stunden Arbeit verkündete der Brunnenmeister mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass das Wasser wieder fliesse. Und die Wasserqualität sei die allerbeste. Um das unter Beweis zu stellen, begab er sich zum Hahn und genehmigte sich einen grossen Schluck. Dann rieb er sich den Bauch und meinte: „Una fontana di giovinezza!“ Auf Deutsch: „Ein Jungbrunnen!“ So sprudelte es, als ob es nie anders gewesen wäre. Schon bald stellten sich die ersten Badegäste an.
Frisches kühles Bergwasser! Ein kurzes Bad, und der Kopf weicht dem Körper. Und leer von Gedanken? Na ja, probiere es aus! Bongiorno Bewusstheits-Bewusstsein! Das ist, was die Welt ist. Das ist, was sich alternativ zum zerstörerischen Wachstums-Bewusstsein zeigt.